Brexit und HR – Chancen für Wirtschaft und Arbeitnehmer

Der Zusammenhang vom bevorstehenden Brexit und Human Resource Management ist nicht unmittelbar ersichtlich. Doch wird es, kommt die Sache einmal ins Rollen, unweigerlich erhebliche Umschichtungen von Investitionen und außereuropäischen Konzernniederlassungen geben. Arbeitsplätze in Großbritannien werden wohl ab- und auf dem Kontinent aufgebaut werden.

Offensichtlich betroffen wird die Finanzindustrie sein, hinzu kommen Handel und vor allem asiatische Industrieunternehmen, für die das Vereinigte Königreich bis dato der ideale Brückenkopf in die EU war. Diese Tage sind nun gezählt. Profitieren werden vor allem die Skandinavier, die BENELUX-Staaten, Frankreich und Deutschland, da nur diese über eine mindestens vergleichbare Infrastruktur und Bildungsniveau verfügen. Allerdings – in keinem der Länder wird von Hause aus Englisch gesprochen, und keines ist per se so global orientiert wie Cool Britannia – es zumindest dereinst einmal war.

Große Chancen hat Deutschland vor allem in Bezug auf die Banken, hier Frankfurt, japanische Unternehmen betreffend alles rund um Düsseldorf und in Bezug auf die Automobilindustrie die Regionen Stuttgart und München.

Ein Selbstläufer wird dies aber nicht, denn die passenden Fach- und Führungskräfte müssen auch parat stehen. Und sie müssen über ihre Fach- und Managementkompetenzen weit mehr als zuvor über Soft Skills, allen voran interkulturelle Kompetenzen verfügen. Wenn unsere Wirtschaftsregionen, Unternehmen und Arbeitnehmer ihre Karte richtig spielen, können wir erheblich profitieren – und die volkswirtschaftlichen Schäden, die der Brexit bewirken wird, einigermaßen kompensieren. Des einen Freud, des anderen Leid …

However, dieser Standortwettbewerb neuer Art ist bereits seit dem 23. Juni eröffnet, wer – ganz unprätentiös – vorn dabei sein will, sollte sich vorbereiten und kann schon loslegen.

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