Eine Gruppe Menschen macht noch lange kein Team

Mit leichter Hand bezeichnen wir jede Arbeitsgruppen als Team. Aber jedes Team ist zwar eine Arbeitsgruppe, nur ist nicht jede Arbeitsgruppe ein Team.

Sie verfolgen zwar beide gemeinsame Ziele und bestehen aus mehreren Personen, die miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten müssen.

Doch erst ein Mindestmaß an Zusammenhalt, an Kohäsion, an Sympathie, Füreinandereinstehen, wohlverstandene Treue und vielleicht sogar Freundschaft macht eine Arbeitsgruppe zu einem Team. Wohlgemerkt, das geschieht weder automatisch, noch über Nacht.

Das mag nach einer Binse klingen, doch gehört das Fehlen von Teamgeist immer noch zu den wichtigsten Ursachen für das Scheitern vieler Projekten.

Ein eindrucksvolles Beispiel gab ein Eishockey-Erstligist ab, der es einmal wirklich wissen wollte und eine sündhaft teure Horde Starspieler einkaufte. Wenig überraschend gönnte in dieser Mannschaft dann aber keiner der Stars dem anderen auch nur das Schwarze unter den Fingernägeln. Es gab nur Häuptlinge, keine Indianer. Am Ende landete der wilde Haufen auf dem letzten Platz und der Verein musste wirtschaftlich ausgelaugt den Spielbetrieb einstellen.

Aktueller und schmerzlicher in Erinnerung dürfte manchem das Abschneiden der deutschen Fussballnationalmannschaft bei der Fussball-WM 2018 geblieben sein. Und das Schicksal der zwei Titelverteidiger Frankreich und Spanien bei den Weltmeisterschaften zuvor. Mangels Teamgeist fuhren sie alle schon nach der Vorrunde nach Hause.

Gute Führungskräfte achten deshalb bei der Zusammensetzung von Arbeitsgruppen auf die Teamfähigkeit mindestens so sehr wie auf die fachliche Kompetenz. Zumindest investieren sie in Team Building, bevor die fachliche Aufgabe beginnt. Agile Manager stellen sogar zuerst das Team zusammen und geben nur eine grobe Richtung vor. Sie überlassen es dann ihrem Team selbst, seine Strategie auszudefinieren, nachdem es sich gefunden hat. Das stärkt die Motivation noch einmal zusätzlich.