Bewerbung ohne Bild

Die Personalauswahl solle basieren auf dem zukünftigen Leistungsvermögen einer Person.

Der Begriff des Leistungsvermögens umfasst die Qualifikation, die Motivation sowie die psychische und physische Leistungsfähigkeit.

Das Leistungsvermögen sollte evidenzbasiert auf möglichst objektiven Kriterien eingeschätzt werden.

Das Bewerbungsbild gehört nicht dazu. Es besagt weder etwas über Qualifikation, Motivation noch Konstitution. Seine Verwendung schadet der Ausgewogenheit, der Diversität, der Innovationskraft, der Risikosensibilität und der strategischen Kompetenz einer Organisation.

Verabschieden wir uns von ihm und lassen Vernunft walten.

Und wenn wir ohnehin gerade entrümpeln, die Selektion aufgrund vergangener Erfolge und langjähriger Branchenzugehörigkeit gehört ebenfalls in die Mottenkiste.

Wer 2014 Weltmeister war, muss es 2018 nicht wieder werden. Genauso wenig wie ein Auto, das schon seit Äonen auf der linken Spur fährt, schnell sein muss.

Disruptive Trends werden selten von Brancheninsidern gesetzt. Sie sind zu gut in dem was sie tun, um es anders zu tun.

Keines der derzeit wertvollsten Unternehmen der Welt wurde von einem Branchen- oder Managementexperten gegründet. Die erfolgreichsten Innovatoren sind nicht die, die sehen was ist, sondern die sehen, was nicht ist, aber sein wird.

Leonardo da Vinci konstruierte schon vor 500 Jahren einen Helikopter, einen Fallschirm, einen Panzer, einen Taucheranzug und ein Auto.

Wie würden Sie heute einen jungen Leonardo erkennen, wenn Sie einen suchen?