d wie divers

Das nun obligatorische d in allen Stellenanzeigen steht für mehr als dritte Geschlecht, es steht für Diversität.

Nicht die Diversität des moralischen Zeigefingers oder der schuldbeladenen Kompensation meist zurückliegender Diskrimierung von Minderheiten.

Sondern für die bereichernde Vielfalt hinsichtlich Denkweisen, Alter, Herkunft, Kultur, Geschlecht, sexueller Orientierung, Physis, Intellekt, Begabung, geschmacklicher Präferenzen und intrinsischer Motive.

Die Organisation, die in mehr verschiedene Richtungen blickt und über mehr sensorische Kanäle verfügt, hat den besseren Rundumblick, kann Signale früher und besser aufnehmen, analysieren, verstehen und interpretieren. Sie ist schneller und agiler. Kreativer und innovativer.

Je größer die Vielfalt der einen Organisation, des einen sozialen Systems, desto eher und besser ist sie in der Lage, das Verhalten und die Absichten anderer Organisationen und sozialen Systeme zu verstehen.

Oder um es einfacher zu sagen, wer auf dem russischen, chinesischen oder japanischen Markt Geschäfte macht, tut sich leichter mit Russen, Chinesen oder Japanern im Board. Aber wer ein Produkt verkauft, über dessen Erwerb in rund 70% der Fälle Frauen entscheiden, wobei dann nur ein Unternehmen eine Frau als Marketingchefin und wiederum nur eines als Vorstandschefin hat(te) (Opel und GM), der verwundert und zeigt, wie viel noch zu tun ist.

Kein Wunder, das über 80% der Befragten in einer Studie unter Akademikern das Thema Diversität für sehr wichtig halten und glauben, dass seine Bedeutung noch deutlich zunehmen wird. (ifes / FOM 2019) Nutzen wir also die Vorteile der Vielfalt.